Welches Tier passt zu mir? Diese Frage müssen Sie sich auf jeden Fall stellen, bevor Sie sich für ein Tier entscheiden! Hier finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen rund um Hund, Katze, Maus …

Den Ratgeber des Deutschen Tierschutzbundes finden Sie hier.

hunde_250x295Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen (z. B. bei den australischen Wildhunden, den Dingos) ihr Leben in einem Rudel zubringen. Wer einen Hund halten möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass er Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, das ganz und gar von uns Menschen abhängig ist, das Aufmerksamkeit, Pflege, Fürsorge, Opferbereitschaft und Geduld benötigt.

Unabhängig davon, ob man ein Haus mit Garten oder eine Stadtwohnung besitzt, grundsätzlich gilt: Nur wer entsprechend viel Zeit hat, sollte sich einen Hund anschaffen. Jeder Hund braucht viel Ansprache, eine Anbindung an die Familie, eine gute und konsequente Erziehung und ausgiebige Spaziergänge. Darüber hinaus gibt es rassenspezifische Eigenschaften, die im täglichen Leben eine wichtige Rolle spielen.

Mit einem Hund müssen alle Familienmitglieder zurechtkommen, und Kinder brauchen bei der Erziehung des Hundes die Hilfe der Erwachsenen, damit er sich harmonisch in die Familie eingliedert. Hier haben die Erwachsenen einen Erziehungsauftrag in beide Richtungen. Nicht alle Hunde sind für Familien mit Kindern gleich gut geeignet. Wer sich genau informiert, hat die besten Voraussetzungen, den richtigen Hund zu finden.

Haltungskosten

  • Lebenserwartung: ca. 14 Jahre
  • einmalige Kosten: Anschaffungspreis ca. 400 Euro (Tierheim) bis mehrere Tausend Euro (seltene Rasse, Hund vom Züchter)
  • Basiskosten: Napf, Körbchen, Leine, Spielzeug (ca. 150 – 300 Euro)
  • jährliche Kosten: Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Futter, Impfung, mehrmalige Entwurmung, Parasitenbehandlung (insgesamt ca. 700 Euro)
  • Sonderkosten: Tierarztbesuche bei Krankheiten (kann sehr hohe Kosten verursachen!), Kastration, Hundeschule

Gesamtkosten: mindestens 11.000 Euro

Quelle: Homepage des Deutschen Tierschutzbundes
katze_250x295Ideale Heime für Katzen sind Häuser oder Wohnungen mit Gärten in einer verkehrsberuhigten Lage, wo die Tiere selbst entscheiden können, wann sie im Haus bleiben oder einen Ausflug machen wollen. Katzen, die keine Erfahrung mit Freiauslauf haben, können in Ausnahmefällen auch in einer katzengerecht gestalteten, geräumigen Stadtwohnung ohne Ausgang gehalten werden.

Anders als ein Hund, kann sich eine Katze lange und ausgiebig mit sich selbst beschäftigen. Trotzdem braucht auch eine Katze viel Ansprache. Sie will selbst bestimmen, wann sie mit „ihrem” Menschen schmust oder spielt. Nur wer bereit ist, Streicheleinheiten dann auszuteilen, wenn sie eingefordert werden, und keinen Zwang ausübt, wenn die Katze ihre Ruhe haben will, ist für diese Hausgenossen geeignet.

Früher galt die Katze als typischer Einzelgänger, der gut allein sein kann. Heute ist bekannt, dass die Tiere untereinander sehr gesellig sind. Speziell Jungtiere werden daher zu zweit vermittelt. Wenn möglich, werden gleichgeschlechtliche Tiere miteinander vermittelt, da Kater rauer spielen als Katzen.

Katzenwelpen werden im Alter von 10 bis 12 Wochen vermittelt. Im Alter von ca. 6 Monaten (Katzen) bzw. 7 bis 8 Monaten (Kater) werden die Jungtiere kastriert. Vor der Kastration verbleiben die Jungtiere im neuen Zuhause. Bei erwachsenen, kastrierten Tieren wird eine Eingewöhnungszeit von vier bis sechs Wochen im neuen Zuhause empfohlen, bevor sie nach draußen dürfen.

Gesunde Katzenwelpen werden mit 8 Wochen das erste Mal geimpft. Nach vier bis sechs Wochen erfolgt die zweite Grundimpfung. Im Abstand von einem Jahr muss die Impfung dann jeweils aufgefrischt werden. Bitte sprechen Sie dies auch mit Ihrem Tierarzt ab. Eine jährliche tierärztliche Untersuchung der Katze wird dringend empfohlen, um den allgemeinem Gesundheitszustand Ihrer Samtpfote zu überprüfen.

Haltungskosten

  • Lebenserwartung: ca. 16 Jahre
  • einmalige Kosten: Anschaffungspreis ca. 100 Euro (Tierheim) bis 2000 Euro (Rassekatze, Katze vom Züchter)
  • Basiskosten: Napf, Körbchen, Kratzbaum, Katzentoilette, Spielzeug, eventuell Balkonnetz, Katzentürchen (insgesamt ca. 150 – 500 Euro)
  • jährliche Kosten: Futter, Impfung, mehrmalige Entwurmung, Parasitenbehandlung, Einstreu Katzentoilette (insgesamt ca. 500 Euro)
  • Sonderkosten: Tierarztbesuche bei Krankheiten und Verletzungen (kann sehr hohe Kosten verursachen!), Kastration

Gesamtkosten: mindestens 9.000 Euro

kaninchenKaninchen sind gesellige Tiere. Sie werden im Durchschnitt acht bis zehn Jahre alt. Sie sollten keinesfalls einzeln gehalten werden, sondern immer mit Artgenossen, wobei sich kastrierte Männchen mit Weibchen am besten verstehen. Kaninchen sind sehr bewegungsfreudig, weswegen eine Haltung in einem Käfig abzulehnen ist. Es bietet sich die Haltung in einem Kaninchensicheren Zimmer oder in einem großen, angemessen ausgestatteten Gehege im Freiland an.

Freilauf: Kaninchen graben sehr gerne, daher muss bei einem Freigehege der Zaun ca. 20 cm tief in den Boden reichen. Das Gehege sollte möglichst auch von oben gesichert sein und die Kaninchen sollten über Nacht in einem Marder- und Fuchssicheren Gehege oder einem großen Außenstall untergebracht sein.

Ernährung:
Die Basis des Futters besteht aus Heu und Wasser. Beides muß jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Zusätzlich zum Heu werden kleine Portionen Grünfutter, Gemüse und Obst gefüttert.

Grünfutter: Löwenzahn, Luzerne, Petersilie, Gräser
(wichtig: muß immer frisch sein, aber nicht nass, und darf nur in kleinen Mengen verfüttert werden)

Gemüse: Karotten, Futterrüben, Brokkoli, Sellerie, Fenchel, Spinat, Chicoree, Endivien, unbehandelter Salat(wichtig: KEIN Kopfsalat! KEIN Kohl!)

Obst: Apfel und Birne (unbehandelt oder geschält)

ratte_250x295Ratten sind ausgesprochen soziale Lebewesen. Sie sollten deshalb nie alleine gehalten werden. Ohne ständigen Kontakt zu Artgenossen verkümmern die Tiere. Eine Rattengruppe sollte drei oder mehr Tiere umfassen.

Diese Tiere artgerecht zu halten, ist in der Wohnung kaum möglich. Sie haben dort in der Regel keine Gelegenheit, ihrem Lauf- und Kletterbedürfnis ausreichend nachzukommen. Ratten beanspruchen geräumige, vielseitig strukturierte Käfige mit vielen Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Täglicher Auslauf sollte den Tieren zusätzlich gewährt werden, ist aber wie bei allen Nagern unter Aufsicht sicherer, da Stromkabel und andere Gegenstände gerne benagt werden.

Die kleinen Tiere haben einen Wach-Ruhe-Rhythmus von circa zwei bis vier Stunden. Ihre Hauptaktivitätsphasen liegen in den Abend- und Morgenstunden. Tagsüber schlafen sie die meiste Zeit. Regelmäßiger Freilauf und Zuwendung sollten deshalb grundsätzlich zu diesen Tageszeiten erfolgen. Die Lebenserwartung einer Ratte beträgt zwischen eineinhalb und drei Jahren.

Von den kleinen Heimtieren eignen sich Ratten am besten für Kinder. Ratten sind sehr neugierig und werden bei richtigem Umgang schnell zahm. Sie nehmen Kontakt zu ihrer Bezugsperson auf und lassen sich streicheln.

Ernährung:
Frisches Wasser und als Grundfutter:
eine Trockenfuttermischung, die aus verschiedenen Flocken, Nussfrüchten und ölhaltigen Sämereien besteht (pro erwachsener Ratte täglich ca. 20 g) ein Drittel der Tagesration sollte aus frischen Leckerbissen bestehen, z.B. Obst (Äpfel, Banenen, Birnen, Weintrauben, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren), Gemüse (Salatgurke, Karotten, Paprika), frisches Grünzeug (Feldsalat, Löwenzahn, Vogelmiere, Wegerich) zusätzlich soll ab und zu gefüttert werden: Quark, Naturjoghurt, Käse, hart gekochtes Ei (mit Schale), Mehlwürmer

Die Nagezähne der Ratte wachsen ständig nach und müssen durch Benagen von ungespritzten Zweigen von Obstbäumen, Weiden oder Buchen kurz gehalten werden. Ab und zu kann eine Walnuss oder Haselnuss mit Schale gefüttert werden.

Quelle: Homepage des Deutschen Tierschutzbundes
‘Kleine Heimtiere’ (Deutscher Tierschutzbund)
‘Ratten halten und pflegen’ (Kosmos-Verlag)

Wertvolle Tipps zur Haltung von Ratten finden Sie außerdem auf der Website des VdRD Verein der Rattenliebhaber und -halter in Deutschland e.V.    Zur Website >>

meerschweinchen_250x295Meerschweinchen sind gesellige, tagaktive Tiere. Sie können in der Wohnung gehalten werden, wenn ihre Unterkunft großzügig bemessen ist und ihnen täglich Auslauf gewährt wird. Eine reine Freilandhaltung ist ebenfalls möglich und artgerecht, wenn das Gehege entsprechend groß und angemessen ausgestattet ist.

Als gesellige Tiere sollten Meerschweinchen mindestens zu zweit gehalten werden. Kaninchen können einen Artgenossen nicht ersetzen. Meerschweinchen erreichen ein Alter von sechs bis acht Jahren.

Für Kinder sind Meerschweinchen nur bedingt geeignet. Denn anders als Hund und Katze können sie sich, werden sie falsch angefasst, nicht wehren, sondern verfallen als wehrlose Beutetiere in eine Art Schreckstarre. Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere, sondern reine Beobachtungstiere. Wer das akzeptiert, wird an den Tieren viel Freude haben.

Ernährung
Meerschweinchen haben ein empfindliches Verdauungssystem. Sie müssen den ganzen Tag Nahrung aufnehmen, um die Darmtätigkeit am Laufen zu halten. Dazu sollten sie vor allem Heu fressen.

Fütterungsempfehlung:
Heu und frisches Wasser muss jederzeit zur Verfügung stehen.

  • ein großes Büschel Löwenzahn / Gras / Wiesenkräuter
  • eine kleine Karotte
  • ein Viertel eines Apfels
  • ein Stück Fenchel

Dazu ergänzend kann angeboten werden:
Brokkoli, Petersilie, Sellerei, Tomaten, Endivien, Chicoree, Gurken, Äpfel, Birnen, Melonen

Körnerfutter ist bei Wohnungshaltung nicht nötig. Bei Tieren, die ganzjährig draußen gehalten werden, muss im Herbst und Winter Kraftfutter zugefüttert werden. Die Zähne von Meerschweinchen wachsen ständig nach und müssen durch Nagen kurz gehalten werden. Hierzu eignen sich ungespritzte Zweige von Obstbäumen, Buche und Haselnuss. Brot ist nicht geeignet. Es ist für diese Zwecke zu weich und ist zudem stark kohlenhydratreich.
Haltungskosten

• einmalige Kosten: Anschaffungspreis mindestens zwei Tiere à 20 Euro
• Basiskosten: Gehege, Napf, Wasserflasche, Häuschen, Spielzeug, Heuraufe, zusätzlich Freigehege (insgesamt 100 – 300 Euro)
• jährliche Kosten: Futter, Heu, Stroh, Einstreu, Parasitenbehandlung, Krallenschneiden, Zähne kontrollieren (insgesamt ca. 140 Euro)
• Sonderkosten: Tierarztbesuche bei Krankheiten oder Verletzung, Kastration

Gesamtkosten: mindestens 1.600 Euro (bei zwei Tieren)

Quellen:
Homepage des Deutschen Tierschutzbundes, ‘Kleine Heimtiere’ (Deutscher Tierschutzbund),Welches Tier passt zu mir? Ratgeber des Deutschen Tierschutzbundes